Nikolaus & Krampuss
Seit dem Jahr 1972 gibt es die traditionelle Nikolaus und Krampus-Paß im Verein. Wie es sich gehört ist der Nikolaus mit seinem Engerl, dem Korbmandl (Knecht Ruprecht) und den Krampussen nur am 5. Und 6. Dezember zu den Hausbesuchen unterwegs.
Gerne besuchen wir auch euer Haus, Anmeldung direkt beim Obman Christoph Teufelberger (+43 664 1217480).
Pongauer Perchtenlauf
Mit den Perchtenläufen im salzburgischen Pongau hat das winterliche Brauchtum um die „Frau Percht“ – jene mächtige Gottheit aus der germanischen Mythologie – ein ganz spezielle Ausformung gefunden. Überdimensional hohe Kappen (bis zu 4 m) dienten den Bewohnern dieses Gebirgsgaues als Mittel der Personifizierung der übermenschlichen Kraft und Gewalt. Damit entschied die Gottheit in der Vorstellung unserer Ahnen über die Existenz oder Nichtexistenz des Menschen.
Der Schmuck dieses Kopfputzes ist vielfältig und hat teils symbolischen Wert, teils ist er Ausdruck der Eigenart der heimischen Bevölkerung. Er lässt aber ebenso – etwa in den mit Uhren, Kropfketten oder Schaumützen behängten Tafeln – den Sinn unserer bäuerlichen Vorfahren auch für Glanz und Prunk erahnen. Nicht zuletzt durch die Größe und Schwere der Kappen ist der Schritt dieser „Pongauer Schönperchten“ langsam und bedächtig.
Der Perchtenlauf stellt so ein feierliches Beschreiten des Bodens, sowie feierliches Durchschreiten der Landschaft und des Ortes dar. Auf diese Weise hofft man, die fruchtbarkeitsbringenden Dämonen in den Boden und Natur zu beschwören. Mag das Wissen und Verständnis dafür inzwischen verloren gegangen sein, so gilt noch bis heute der Spruch. << DIE PERCHTEN BRINGEN GLÜCK >> Begleitet werden die Pongauer Schönperchten von einer illustren Gesellschaft, die von den Schiachperchten über Gestalten wie Wald- und Zapfenmandl bis zum Ölträger und zu den Heiligen Drei Königen reicht.
Sie alle stellen den sichtbaren Ausdruck einer sich ständig wandelnden Lebensform dar. Dabei bilden vorchristlicher Naturglaube und christliches Glaubensgut den einen Bezugspunkt, den anderen das Leben selbst mit all seinen Vorkommnissen und schillernden Gestalten, die sich im Laufe der Generationen den Menschen ob ihrer „Andersartigkeit“ im positiven oder negativen Sinn besonders eingeprägt hatten.
Nach alter Tradition findet der große Pongauer Perchtenlauf abwechselnd in den Orten Altenmarkt, Bischofshofen, Bad Gastein und St. Johann statt.
Auf eine lange Geschichte kann der St. Johanner Perchtenlauf zurückblicken, der bereits im 16.- 17. Jahrhundert erwähnt und 1869 erstmals urkundlich belegt wurde. Danach wurden die Umzüge in unregelmäßiger Folge und, mit großen Zeitabständen 1892 und 1902 abgehalten. Während der beiden Weltkriege kam es wieder zu Unterbrechungen.
Der Perchtenlauf umfasst an die 400 Mitwirkenden, wobei der Brauch streng eingehalten wird, dass nur männliche Personen mitwirken dürfen. Alle Weibspersonen werden, so auch jene der „Gesellin“, welche die Schönperchten begleiten, von Burschen dargestellt.
Höhepunkt des Perchtenlaufes sind die Referenzen der Schönperchten, die zu Klängen der Holzmusik tanzen. Auf Kommando des Perchtenhauptmannes verneigen sich die Schönperchten zum Segen der Bürger und Ehrengästen:
Der traditionelle Perchtenspruch lautet:
<< AN FRIED; AN GSUND UND AN REIM FÜR DAS NÄCHSTE Jahr >>
Auf Initiative von Hans Strobl wird seit 2014 in St. Johann das Perchten gehen von Hof zu Hof in den dazwischen liegenden Jahren mit ca. 45 – 50 Personen wieder eingeführt. Denn früher ist man mit den Perchten von Hof zu Hof gezogen und hat den Bauersleuten für das bevorstehende Jahr ein „Fruchtbares Jahr“ gewünscht und hat auch mit den lauten Glocken bzw. Schellen der Schiachperchten das Böse vertrieben und den Boden vom langen Winter wieder erweckt. So wird jedes Jahr eine Rotte ausgesucht und man wird ca. 26 Jahre brauchen, bis alle Bauernhöfe von St. Johann besucht wurden.